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                             Training soll spaß machen 

Fährte 

Hundeausbildung nach Dildei

Ziel ist das schrittweise Suchen von Tritt zu Tritt. Das Tempo des Hundes wird nicht durch die Leine beeinflußt, sondern der Hund bestimmt das Tempo selbst.

Beim Legen müssen wir erreichen, daß der Bodengeruch dominiert. Dies gelingt durch Legen der Spur in weichem Boden. Möglichst kein Bewuchs. Der Individualgeruch verfängt sich im Bewuchs. Wenn der Hund so seine Belohnung und Befriedigung findet, wird er dies mit diesem Typ der Fährte verknüpfen und so langsam und korrekt von Tritt zu Tritt suchen. Wir müssen den Hund motivieren, daß er für längere Zeit konzentriert sucht. Die Konzentration ist von der Geschwindigkeit abhängig, deshalb muß erreicht werden, daß er langsam sucht. Es muß dafür gesorgt werden, daß der Hund über lange Zeit fehlerfreie, konzentrierte Fährten sucht. Dies erreichen wir durch Schaffen günstiger Voraussetzungen, einfache Fährten legen. Motivation hoch halten. Häufiger Fehler ist ein zu schnelles Steigern der Schwierigkeit.

Der Hund soll die Fährte ohne unsere Hilfe und Korrektur selbst finden. Denn diese sind oft die Ursache für Probleme auf der Fährte.

Voraussetzungen dafür sind:
1. Richtiges Gelände
2. Den Hund sorgfältig auf die Fährte vorbereiten und ruhig an die Fährte heranführen
3. Das Legen der Fährte (Aufbau der Fährte)

zu 1. Nur weichen Acker verwenden, sichtbare Tritte. Gute Kontrolle. In den tiefen Eindrücken
bildet sich starker Bodengeruch. Es ist anscheinend nicht so schlimm, wenn der Hund
die Tritte sieht. Er sieht sie aus einer anderen Perspektive. Denn er kann nicht so weit
 sehen. Er lernt nicht, mit den Augen zu suchen. Dominierend ist seine Nase.

Vorteil der tiefen Eindrücke ist, daß der Hund seine Nase tief in diese stecken muß, um
das Futter zu holen und nimmt so dann intensiv Witterung auf. Die Futterbrocken liegen
 tief im Hacken des Trittes, so kann der Hund diese nicht zu früh sehen.

Die Futterstücke müssen die richtige Größe haben. Sind sie zu groß, wird der Hund durch Kauen abgelenkt und überläuft einige Tritte. Sind sie zu klein, ist das Interesse
am Futter zu gering. Wichtig ist auch eine auf den Hund abgestimmte Schrittlänge. Sind sie zu kurz, erreicht man eine Ungeduld/Hektik im Hund. In Folge überläuft er wieder
einige Tritte. Lange Schritte lassen einen Hund ruhig und flüssig suchen. Durch Futtergröße und Schrittlänge bestimmt man die Geschwindigkeit durch die Leine.

Das Legen der Fährte
Es ist unsere Aufgabe, durch das richtige Legen der Fährte den Stil des Suchens zu beeinflussen und so für den Hund angenehm zu machen, auf den Hund abzustimmen. Die Schrittlänge soll normal sein, genauso wie der seitliche Abstand. Beim Absuchen beobachtet man den Hund. Sucht er zu schnell, ist die Schrittlänge bzw. das Futter zu vergrößern. Als Futter eignen sich kleine Stücke Saiten.

Der Abgang soll nicht wie traditionell aus einem Dreieck, auf dem wahllos Futter ausgestreut wird bestehen, dort sieht der Hund das Futter zu stark. Sondern soll der Abgang aus einigen dicht beieinanderliegenden parallelen Tritten bestehen, in die jeweils ein Futterbrocken gelegt wird.

Anfänglich soll die Fährte nur aus diesem Abgang, einigen Metern Fährte und dem Ende, daß ebenfalls aus 2 parallelen Tritten besteht, bestehen. Das Ende soll zwar schon etwas Futter enthalten, aber nicht zu viel. Die Motivation soll das Futter auf der Fährte sein und nicht das Futter am Ende. Auch soll am Ende nicht gespielt werden. Dildei sucht nur alle 4 Wochen mit einem Hund Er fängt erst an, wenn ein Hund erwachsen ist. Er meint, daß ein so junger Hund sehr schnell überlastet werden kann.

Der Ansatz
Der Hund soll ruhig und zügig angesetzt werden. Hat der Hund den ersten Brocken erreicht, so ist es wichtig, die Leine locker zu lassen. Eine zu straffe Leine schafft zu viel Drang nach vorne. Es sollte auch nicht zu stark eingewirkt werden, so daß er nicht hektisch wird. Nimmt der Hund nicht sofort die Fährte auf, sollte der Hundeführer nicht helfen und sollte ruhig sein. Der Hund soll selbst die Initiative ergreifen. Weicht der Hund von der Fährte ab, sollte nur mittels Leine sanft eingewirkt werden, der Führer verhält sich still. Der Hund muß von Anfang an lernen, selbst und ohne Hilfe die Fährte zu finden. Wir schaffen für den Hund günstige Voraussetzungen, damit er sich selbst lehrt. Wir lassen den Hund auf der Fährte alleine und beobachten ihn gut. Hat er Probleme, müssen wir die nächste Fährte optimaler legen. Wir beeinflussen den Hund nicht durch Leine, Halsband oder sprechen, sondern durch das Legen der Fährte. Selbst wenn der Hund die Nase hebt, bleibt der Führer ruhig und beeinflußt den Hund nicht, wartet bis er die Fährte selbst wieder aufnimmt. Am Ende lassen wir den Hund das Futter fressen und führen ihn ruhig von der Fährte. Ist der Hund auf der Fährte zu hektisch, kann man versuchen, ihn vorher zu füttern. Drängt der Hund zu sehr zu Ansatz, kann man versuchen, den Hund mit Futter abzulenken. Keine Einwirkung mittels Leine. Sucht der Hund zu schnell, findet aber jeden Brocken, so unternehmen wir nichts. Sucht er aber zu schnell und überläuft einige Tritte, will er schnell zum Ende. anfänglich verringern wir den Seitenabstand der Tritte (ihm ist es zuviel, den Kopf von links nach rechts zu bewegen), so daß sie fast in einer Linie sind. Reicht dies nicht, vergrößern wir die Schrittlänge mit möglichst wenig Seitenabstand. Wird er langsamer, legen wir wieder normal.

Laut Dildei ist das Trainieren der Ausdauer nicht so wichtig wie die Korrektheit.
 

Wenn der Hund eine 60 – 80 Schritt lange Gerade korrekt und konzentriert absucht, jeden Futterbrocken findet und aufnimmt, können wir mit Winkel beginnen. Auch dabei ist es wichtig, daß der Hund  diesen selbst ohne unsere Hilfe findet. Es ist wichtig, wie wir den Winkel legen. Es ist darauf zu achten, daß sich der Winkel in das rechts/links der Tritte einfügt.

Nach dem Winkel werden 20 – 30 Schritte gelegt, dann beendet mit einem Doppeltritt. Überlauft der Hund einen Winkel, bleibt der Führer ruhig stehen, er sollte selbst wieder reinfinden. Gesamtlänge der Fährte ca. 100 Schritte, ein Winkel in diesem Stadium. Nicht viele Winkel üben, sondern weniger, dafür aber korrekt.

 
Gegenstände
Beherrscht der Hund die Winkel, soll mit den Gegenständen begonnen werden. Das Platz sollte mittels Motivation gelehrt sein und sollte keinen Streß erzeugen. Begonnen wird dies, indem man einen relativ großen Gegenstand ca. 20 Schritte nach dem Winkel in einen Tritt legt (Ende der Fährte). Darauf wird etwas Futter gelegt. Kommt der Hund an den Gegenstand, wird er anhalten und das Futter fressen. Wir treten neben den Hund, halten ein der geschlossenen Hand Futter vor dem Hund auf den Gegenstand. Legt sich der Hund, wird der durch Öffnen der Hand belohnt. In dieser Position wird der Hund durch vermehrtes Füttern stabilisiert. Nach dem Aufnehmen des Gegenstandes wird der Hund weitergefüttert. Gefüttert wird nicht aus der Hand, sondern vom Boden (Gegenstand).

Sucht der Hund eine Fährte mit einem Winkel + Gegenstand, können wir dazu übergehen, einen 2.Winkel  zu legen. Max. 200 Schritt. Die Liegedauer ist lt.  Dildei nicht so wichtig. Dauer ca. 15 Minuten.

Wird auch der 2. Winkel korrekt abgesucht, wird ein 2. Gegenstand eingebaut. Dieser wird ca. 30 Schritte nach dem 1. Winkel abgelegt. Mit Futterbrocken. Legt sich dabei der Hund auf den Gegenstand, liegt es meist an dem Futter in der weiterführenden Fährte. D. h. es soll in den ersten 2/3 Schritten nach dem Gegenstand kein Futter liegen. Liegt der Hund, wird er wieder durch Füttern stabilisiert, dabei legt man sichtbar für ihn einige Futterbrocken in die leeren Tritte, darauf folgt das Hörzeichen zum Suchen. Jetzt sind wir soweit, daß weitere Schwierigkeiten eingebaut werden können: Spitze Winkel, Bewuchs,
Bögen, Verleitungen. Aber immer nur so viel, daß der Hund immer noch korrekt sucht. Noch nicht wird das Futter abgebaut.

Um dem Hund das Suchen mit dem Auge abzugewöhnen, werden Verleitungen gelegt. Läuft der Hund in eine Verleitung, lassen wir ihn ruhig einige Schritte laufen, bald merkt er, daß dort kein Futter liegt und korrigiert sich selbst. Läuft er zu weit, wird mittels Leine leicht eingewirkt, sollte aber nicht die Regel werden. Wird allmählich auf Gras umgestellt, wird der Anfang und das Ende trotzdem im Acker sein.

Um eine gewisse Sicherheit zu bekommen, muß ein Hund auch ab und zu mit der Leine korrigiert werden. Aber nur, wenn er die Fährte verläßt, ohne es anzuzeigen. Deshalb ist es wichtig, den Hund ständig zu beobachten. Auch ein zu schnelles Suchen kann mit Leine korrigiert werden, aber alles nur mit Ruhe und ohne daß der Hund hektisch wird.

Wird eine Korrektur erwartet, ist es wichtig, daß noch in jedem Tritt Futter liegt.

Abgewöhnen des Futters
Ca. 1 Jahr wird in jeden Tritt Futter gelegt, es wird in weichem Acker gesucht. Ab und zu auch mit etwas Gras. Ca. 10 Wochen vor der Prüfung wird das Futter auf 3 - 4 Schritte auf 2 oder 3 Schenkeln weggelassen. Dies macht  man einige Male. Beherrscht er auch dieses, 6 Wochen vor der Prüfung enthält der komplette 1. Schenkel und Winkel kein Futter. Normalerweise übersteht er dies gut und lernt dabei, daß wenn er lange genug einer Fährte folgt, er am Ende doch noch Futter findet. Dies machen wir einige Male dazwischen aber immer wieder komplette Fährte mit Futter. Dies machen wir, bis der Hund SCH3 hat (Alter 3 – 4 Jahre). Dann gehen wir von heute auf morgen dazu über, kein Futter außer am Gegenstand, selben auf der Fährte. Er wird wahrscheinlich schneller werden, dies korrigieren wir in wenigen Fällen mit der Leine.

Schutzdienst

Mit Martin Schacht,Lars Förster und Relef arbeiten wir im Schutzdienstbereich,natürlich auch mit den anderen Mitgliedern der OG Grimmen doch viele Köche verderben den Brei.!? oder was meint ihr????

             

Hundeausbildung nach Dildei                                  Gästebuch

Stil des Hetzens
Der Helfer verhält sich möglichst ruhig und passiv. Dies bewirkt mehr Aktivität im Hund. Er bestimmt, was geschieht. Der Hund arbeitet den Helfer, nicht der Helfer den Hund.

 
Aktivität
Der Hund erhält so ein Gefühl der Kontrolle, was auf dem Platz geschieht. Jede Übung ist so aufgebaut, daß der Hund derjenige ist, der die Aktionen auslöst. Traditionell wurde der Hund durch das Überlassen der Beute bestätigt. Sie wurde ihm vom Hundeführer wieder abgenommen, und wenn der Helfer fertig war, ging es weiter. Dildei meint, daß dies verkehrt sei, denn dabei ist der Hund nicht aktiv, sondern er wird sich nur verteidigen, er reagiert statt daß er agiert. Um zu erreichen, daß der Hund agiert, muß das Training anders aufgebaut werden. Wir müssen dem Hund möglichst viel Kontrolle geben. Wurde der Hund mit der Beute bestätigt, kann er sie so lange im Fang halten, wie er möchte. Der Helfer zieht sich dabei zurück und wartet, bis der Hund den Arm fallenläßt. Man gibt dem Hund so viel Zeit, wie nötig, damit er den Arm freiwillig abgibt. Sobald dies geschieht, geht der Helfer zum Hund zurück und fährt fort. Dies gibt dem Hund Macht und läßt ihn agieren. Er verteidigt sich nicht nur, sondern er fordert den Helfer auf, indem er den Arm abgibt. Schritt für Schritt bildet sich im Hund ein Gefühl der Kontrolle darüber, was im Training vor sich geht. Dies gibt dem Hund einen Anreiz, den Arm freiwillig abzugeben, anstatt um die Beute zu kämpfen. Dies ist ein sehr großer Vorteil.

Schutzdienst ohne Zwang
So geübt, braucht man keinen Zwang bei der Ausübung. Der Hund hat gelernt, daß der Helfer erst wieder aktiv wird, wenn er ausläßt. Es gibt keinen Ungehorsam, da es keine Befehle gibt.

Positive Einstellung
Der Hund läßt gerne aus, man muß ihn nicht zwingen. Er kann so ruhig und mit klarem Kopf aber dennoch trieb- und energievoll arbeiten

Junghundtraining
Dildei meint, daß ein Welpe oder Junghund nicht genügend mitbringt, um dem Kampf von seiner Seite etwas hinzuzufügen. Der Helfer muß dadurch mit viel Aktivität ausgleichend einwirken. Der Hund gewöhnt sich so an die ausgleichenden Aktionen und sie verlieren mit der Zeit ihren Effekt. Er wird davon abhängig und benötigt diese, um Trieb zu bilden. Die andere Möglichkeit ist, daß der junge Hund überreizt wird und Streß erzeugt. Je jünger ein Hund ist, desto größer ist die Gefahr, daß er in einen hektischen Zustand versetzt wird. Wenn der Hund im jungen Alter häufig überreizt wird, kann dies oft zu einem chronischen Problem werden. Der Helfer oder auch Streß erzeugt dann Hektik, die sich besonders auf das Beißverhalten auswirken wird. Hunde, die in einem Alter von weniger als 9 Monaten im Schutzdienst trainiert werden, sind häufig im Alter von einem Jahr maßlos hektisch oder abgestumpft. Selbst nur das Beobachten anderer Hunde im Schutzdienst kann sich auf Welpen schädlich auswirken.

Der Anfang
Wenn der Hund erwachsen ist, und dies ist nicht eine Frage des Alters, sondern der Reife. Er muß physisch und mental reif sein. Er sollte wenigstens Ansätze eines sozialen Dominanzverhaltens zeigen. Ein ausgeprägter Beutetrieb reicht nicht aus. Wenn ein Hund bei Bedrohung Wehrverhalten zeigt, ist das noch nicht unbedingt ein Zeichen der Reife. Es soll eine Selbstsicherheit sein im Falle einer Konfrontation. Wir machen den Hund mit dem Schutzdienst bekannt, indem wir ihn bei einem anderen Hund zusehen lassen. Jedoch nicht vor 14 – 16 Monaten. Der auf dem Platz arbeitende Hund soll sicher und triebvoll agieren, aber nicht überreizt. Der zusehende Hund soll das Geschehen ca. 1 – 2 Minuten an der Leine beobachten. Wenn es machbar ist, sollte zwischen ihm und dem Platz ein Zaun sein. Der Hund muß sich interessiert zeigen. Wenn er dies nicht tut, so ist er noch nicht erwachsen genug und wird dann für einige Wochen zurückgestellt. Zeigt der Hund Interesse, lassen wir ihn 1 – 2 Minuten zuschauen, dann ziehen wir ihn vorsichtig an der Leine vom Platz. Die physische Einwirkung durch das Halsband beim Wegziehen wird den Trieb noch erhöhen. Wenn der Hund nach einigen Übungsstunden reges Interesse zeigt, kann man ihn direkt in die Handlung mit einbeziehen. Dies geschieht aber immer noch an derselben Stelle hinter dem Zaun. Der Helfer nähert sich ihm und arbeitet ihn am Zaun. Der Zaun hat den Vorteil, daß er den Hund zurückhält, so daß man nicht mit Leine und Halsband auf ihn einwirken muß. Dieses Gezerre an der Leine lenkt nur den Hund vom eigentlichen Geschehen ab, so daß er sich nicht auf den Helfer konzentrieren kann. Weiter hat es den Nachteil, daß der Hund davon abhängig wird und dies braucht, um Trieb zu entwickeln. Der wohl größte Vorteil des Zauns ist, daß er dem Hund ein Gefühl der Sicherheit gibt. Dadurch kann der Helfer gezielter angreifen und verringert die Gefahr der Hektik und des Zurückweichen des Hundes. Ohne Zaun ist der Helfer gezwungen, den Beutetrieb anzuregen und somit die Bedrohung vom Hund zu nehmen. Das würde allerdings den Hund in eine falsche Verfassung versetzen und verlangt ein Übermaß an Aktionen seitens des Helfers. Dildei hält es für wichtig, daß der Schutzdienst realistisch dargestellt wird. Die Arbeit im Schutzdienst sollte sich auf eine natürliche Aggression stützen und nicht auf Beute- oder Spieltrieb oder auf Aggression, die durch Frustration hervorgerufen wird. Deshalb ist es wichtig, daß der Hund erwachsen ist. Daß er bereit ist, solche Aggression zu zeigen.

Dildei ist der Meinung, daß die erste Erfahrungen, egal wobei, den Hund in diesen Situationen beeinflussen werden. Deshalb sind die anfänglichen Übungen so wichtig. Daher sollte dabei ein erfahrener Helfer eingesetzt werden. Er muß eine verdächtige und auch verunsicherte Person spielen können. Wird dies anfänglich - ohne den Hund in Angst oder Hektik zu versetzen - gemacht, so ist das eine gute Grundlage für den weiteren Schutzdienst.

Der Helfer startet aus einem Versteck heraus und reizt den Hund, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Wenn der Hund aggressiv oder alarmiert reagiert, zieht sich der Helfer wieder in das Versteck zurück. Hat der Hund einige Male gebellt, tritt der Helfer aus dem Versteck heraus und wird sich dem Hund drohend nähern. Zeigt der Hund Reaktion, zieht sich der Helfer immer wieder etwas zurück. Der Helfer führt eine Juterolle mit sich. Da der Hund diese nicht kennt, wird daraus auch kein Beutetrieb entstehen.
 

Während der Helfer hinter dem Zaun agiert, verhält sich der Hundeführer absolut ruhig, er lobt und berührt den Hund nicht. Innerhalb von ca. 1 Minute hat sich der Helfer vom Versteck aus dem Hund/Zaun genähert. Zeigt der Hund in diesem Moment ein gewünschtes Verhalten, gibt ihm der Helfer einen Anbiß über den Zaun.

Der Hundeführer rennt mit seinem Hund zum Auto oder der Box, verhält sich immer noch ruhig und berührt den Hund nicht. Der Hund behält die Beute so lange, bis er sie freiwillig fallenläßt. Der Hundeführer beeinflußt ihn dazu nicht. Der Hund darf niemals auf die Idee kommen, daß der Hundeführer mit ihm um die Beute streiten will, dies würde einen Konflikt erzeugen. Ein Konflikt entsteht dort, wo zwei verschiedene Kräfte aufeinanderstoßen. Dies können 2 physische Kräfte sein, wie das Ziehen und Zurückziehen aber auch 2 psychische Kräfte, wie das Verlangen des Hundes nach trieblicher Befriedigung und das Vermeiden von Schmerz. Man sieht dies sehr  häufig in traditionellen Ausbildungsmethoden. Dort wird der Hund sehr oft in eine Konfliktsituation gebracht. Auf der einen Seite das Verlangen nach Beißen auf der anderen Seite das Bewußtsein, auslassen zu müssen, um Schmerzen zu vermeiden. Dieser Konflikt führt zu einem hektischen und unkonzentrierten Verhalten. In diesem Zustand ist es schwer für den Hund, klar zu denken und auch schwer zu lernen und seinen Trieb zu kanalisieren, ihn auf das richtige Ziel auszurichten. Statt dessen wird seine Energie überkochen, sie wird verschwendet und zeigt sich meist in Ersatzhandlungen. Wenn wir in den ersten Übungsstunden versuchen, dem Hund die Beute gewaltsam wegzunehmen, wird dies einen Konflikt auslösen und ihn in einen hektischen Zustand versetzen. Die Auswirkungen dieses Stimmungswechsels sind vielfältig. Zum einen wird der Hund seinen Führer als Konkurrenten in der Beißarbeit ansehen, statt eines Verbündeten. Später wird, jedesmal, wenn sich der Führer seinem Hund nähert, dieser hektisch werden und versuchen, sich gegen alle Einflüsse zu wehren, sich jeglicher Kontrolle zu widersetzen.

Wenn der Hund hektisch ist, wird er oft schlecht beißen - ohne vollen Griff. Um ihn aber zu einem vollen, sicheren Griff zu veranlassen, benötigen wir einen Hund mit klarem Verstand und gezieltem Trieb. Und schließlich, wenn wir den Hund zum Ausmachen gezwungen haben, wird er hektisch beim Aus. Er wird nicht sauber und ruhig ablassen. Wenn der Hund mit klarem Verstand arbeitet, trieblich ruhig und gezielt, wird er von der Beute ruhig und relativ schnell ablassen. Dies ist die Basis für ein korrektes Aus. Wenn wir den Hund mit Gewalt vom Arm abbringen, wird er dieses normale Aus nicht erlernen. Er wird sich zunehmend gegen das Aus wehren wollen und beginnt schließlich, sich dem Hundeführer zu widersetzen. Wenn der Hund einige Male in solch  eine Situation gebracht wird, wird er später immer dann, wenn es zum Auslassen kommt, grundsätzlich den Konflikt spüren, er wird hektisch werden und sich widersetzen.

Wenn der Hund nach einiger Übungszeit gut beißt, kann man dann 2 oder 3mal beißen lassen. Hat der Hund gebissen führt ihn der Hundeführer weg vom Helfer und überläßt ihm den Arm, bis er diesen freiwillig abgibt. Zeigt der Hund einen harten Biß, ist es Zeit, ihn mit dem Beißarm bekanntzumachen. Wenn der Schutzdienst wie zuvor beschrieben geübt wurde, zeigt der Hund auch hier keine Probleme.

Nach einigen weiteren Übungsstunden wird der Hund nun direkt auf den Platz gebracht, ohne Zaun zwischen Hund und Helfer. Am besten trainiert man diese Situation, indem man dem Hund wie gewohnt einen Anbiß über den Zaun gibt und dann mit dem Arm im Fang des Hundes auf den Platz läuft. Nachdem der Hund den Arm wie gewohnt ausgelassen hat, geben wir ihm noch 2 – 3 Anbisse. Nach jedem Anbiß wird der Hund weg vom Helfer geführt, bis er freiwillig abläßt. Erst dann kehrt der Helfer zurück und fährt mit der Arbeit fort. Die Übung wird beendet, indem man den Hund mit dem Arm im Fang zur Box führt, wo er freiwillig abgibt.

 Der frontale Anbiß
In den Anfängen des Trainings werden alle Anbisse hinter einem Zaun oder an der langen Leine ausgeführt. Wir sollten dann aber so schnell als möglich zu Beißhandlungen übergehen, bei denen der Hund frei und uneingeschränkt ist. Traditionell wird dies durch Weglaufen oder Fluchtanbisse erreicht. Dies ist aber für den Hund ganz anders als wenn der Helfer den Hund direkt angreift. Deshalb sieht Dildei das Trainieren dieser Fluchtübung als reine Zeitverschwendung. Er ist der Meinung, daß man eine Übung benötigt, die 3 Anforderungen erfüllt.

1. Der Hund muß die Möglichkeit haben, sich frei zum Anbiß zu bewegen
2. Er muß bei der Übung einen korrekten Bewegungsablauf erlernen, so daß er jeden frontalen Anbiß aus vollem Lauf mit einem guten, vollen Griff sicher übersteht und letztlich müssen wir erreichen,
3. daß der Hund ohne zu zögern angreift.

Dieser frontale Anbiß wird ohne Unterstützung auf sehr kurzer Distanz geübt. So daß der Hund in 1 bis 2 Sätzen den Arm erreichen kann. Dies oft auf diese Weise trainiert, erreicht, daß der Hund diese Technik des Reingehens dann später bei der Mutprobe genauso anwendet.

Ausführung
Der Hundeführer hält den Hund an der Leine. Der Helfer wird den Hund leicht anreizen und bedrohen. Der Schutzarm ist dabei an der Seite oder hinter dem Körper. Jegliche Hektik muß vermieden werden. Wenn der Helfer im Hund das gewünschte Verhalten sieht, nickt er mit seinem Kopf und gibt dadurch das Zeichen für den Anbiß. Der Führer läßt den Hund los. Der Helfer bewegt sich dabei nicht von der Stelle, er soll bis zum Schluß eine drohende Haltung einnehmen und kurz vor dem Anbiß den Arm nach vorne bringen und den Hund abfangen. Sofort wenn der Hund den Arm gefaßt hat, bestätigt der Helfer den Hund durch Überlassen des Arms. Der Helfer fährt mit der Übung erst wieder fort, wenn ihm der Hund, wie gewohnt, dazu das Zeichen gibt, indem er den Arm freiwillig abgibt. Ein sehr wichtiger Punkt ist in dieser Übung die Distanz zwischen Hund und Helfer, sie muß so gewählt sein, daß der Hund kraftvoll abspringen kann und so den Arm erreicht.

Traditionell wird der Hund nach dem Anbiß bedrängt und mit ihm zur Belohnung gekämpft. Dildei ist der Meinung, daß dies unnötig ist und den Hund eher abstumpft. Der Zeitpunkt, bei dem der Hund belohnt werden soll, ist der Anbiß selbst. In diesem Moment ist der Hund am stärksten und genau hier soll er bestätigt werden, indem wir ihm den Arm übergeben. Für den Großteil der Übungen sind die eigentlichen Handlungen extrem kurz. Diese frontalen Angriffe sollen ca. 4 x geübt werden, um dann den Hund anschließend wieder wegzubringen. Wenn dies so einige Wochen geübt wurde, zeigt der Hund einen energievollen und harten Anbiß ohne zu zögern.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo man mit dem Stellen und Verbellen beginnt.

Das Stellen und Verbellen
Traditionell wird de Hund im Versteck durch Leine und Stachelwürger vom Beißen abgehalten, bzw. dafür vom Helfer bestraft.

Dildei macht dies wie folgt:
Jede Übung beginnt mit 2 oder 3 frontalen Angriffen. Danach geht der Helfer ins Versteck und hält den Arm so zwischen sich und das Versteck, daß ihn der Hund nicht erreichen kann. Der Hundeführer gibt den Hund frei, der zum Versteck läuft und dort den stillstehenden und leicht bedrohenden Helfer vorfindet. Diese Situation verunsichert den Hund, so daß er zu bellen anfängt. Sobald der Hund 1 oder 2 mal gebellt hat, bringt der Helfer den Arm vor die Brust, läßt den Hund anbeißen und bestätigt ihn sofort. Auch hier wartet der Helfer so lange im Versteck, bis der Hund den Arm freiwillig abgegeben hat, tritt dann heraus, holt den Arm und begibt sich zur nächsten Stell- und Verbellübung wieder ins Versteck. Dies wird 2 – 3 mal pro Training wiederholt. Grundsätzlich wird die Übung mit 1 oder 2 frontalen Angriffen und dem Übergeben des Armes abschließen. Die Aufgabe des Helfers ist es, durch den Anbiß im entsprechenden Moment die Stell- und Verbellübung in die gewünschte Form zu bringen.

Wichtig ist auch, daß man mit dieser Übung nicht zu spät beginnt, damit der Hund noch nicht stark genug ist und kontrolliert im Versteck beißt. Hat man diesen Zeitpunkt verpaßt oder ist
der Hund zu stark, wird er an der Leine langsam ans Versteck herangeführt und wie oben beschrieben fortgefahren. Der Helfer bestätigt das Bellen erst, wenn die Leine locker ist.

Das Aus
Traditionell mit das größte Problem, wo der Hund mit Leine und Stachelwürger zum Aus gezwungen wird. Nach der Methode von Dildei hat der Hund schon immer gelernt, daß er durch Abgeben des Arms den Helfer zu weiteren Aktionen auffordern kann.
  So macht es ihm auch keine Probleme, von einem stillstehenden Helfer abzulassen.

 Übungsablauf
Wieder beginnen wir mit 2 – 3 frontalen Angriffen, dann wird der Hund zum Stellen und Verbellen ins Versteck geschickt. Das Ende der Übung wird aber nicht das Übergeben des Armes sein. Der Helfer wird den Hund kurz am Arm arbeiten und ihn dann wieder sanft ins Versteck ziehen. Dort bringt er den Arm in eine normale Position und bleibt still stehen. Dies benötigt einiges an Kraft, nach mehr oder weniger langer Zeit wird der Hund ablassen und wieder in ein Stell- und Verbellverhalten kommen. Während dieser Zeit bleibt der Hundeführer möglichst außer Sicht, redet nicht mit dem Hund und berührt ihn nicht. Die Aufgabe des Helfers ist es, dem Hund durch das eigene Verhalten zu helfen. Hat der Hund einige Male gebellt, wird er durch einen Anbiß mit Übergabe des Arms bestätigt. Der Hund lernt so nach und nach, daß er erst wieder zum dem Arm kommt, wenn er ihn für kurze Zeit freigibt. Da es aber kein Aus im Versteck sondern nur auf dem freien Platz gibt, muß dies entsprechend überbrückt werden. Dildei wartet dazu recht lange.

Der erste Schritt zur Überbrückung ist, daß der Helfer den Hund zum Aus nicht ins Versteck zieht, sondern auf die Rückseite, so daß der Hund das immer noch als Denkanstoß für das Aus hat. Klappt dies, wird das Aus Schritt für Schritt weg vom Versteck auf den Platz verlagert, so daß der Hund an jedem Ort ein sicheres Aus zeigt.

Unterordnung beim Schutzdienst
Angefangen wird dies, indem der Hund von der Stell- und Verbellübung, wenn der Helfer schon außer Sicht im Versteck ist. Wir verlangen, bevor wir ihn schicken, ein Sitz mit Augenkontakt. Zeit er dies, wird er zu Belohnung geschickt. Dieses Sitz wird nach und nach perfektioniert. Zeigt der Hund keinen Augenkontakt, gibt man dem Hund ein Fußkommando und läuft weg vom Helfer. Zeigt der Hund jetzt Augenkontakt, macht man eine 180 °-Wendung. Diese Wendung ist schon Bestätigung für das Hochschauen. Wir gehen mit dem Hund zum Ausgangspunkt zurück und geben ein Sitzkommando. Schaut er hoch, geben wir ein Fußkommando, machen eine 90 °-Wendung zum Versteck und lassen erneut Absitzen. Schaut er hoch, schicken wir ihn zum Versteck. Er wird dadurch aufmerksamer und leichter zu kontrollieren. Klappt diese Übung, wenn der Helfer im Versteck steht, kann man ähnliche Übungen auch mit sichtbarem Helfer machen. Ab und zu kann es notwendig sein, dem Hund mit einigen Leinenruckern zu korrigieren, aber ohne ihn hektisch zu machen.

 Das Revieren
Auch dies ist eine Unterordnungsübung. Bis zu diesem Zeitpunkt haben alle Stell- und Verbellübungen in ein und demselben Versteck stattgefunden und zwar im Versteck Nr. 1. Der Hund lernt so, daß er immer im selben Versteck den Helfer antrifft und ist somit gewillt, auch immer dieses Versteck anzulaufen. Die Übung beginnt wieder mit 1 – 2 frontalen Angriffen. Wir lassen dann den Hund sehen, wie der Helfer ins Versteck geht. Der Hundeführer beginnt seine Unterordnungsübungen und gibt so dem Helfer die Möglichkeit, unbemerkt vom Versteck 1 nach 2 zu wechseln. Der Hundeführer geht zum Ausgangspunkt zurück und schickt den Hund, nachdem dieser ihm seine Aufmerksamkeit schenkt, zum Versteck. Beim leeren Versteck angekommen, ruft ihn der Helfer zum anderen Versteck, läßt ihn bellen und bestätigt ihn. Nach 2 – 3 solcher Übungen muß der Helfer aber wieder mal im 1. Versteck anzutreffen sein. Klappt dies sicher, lassen wir den Hund zusehen, wie der Helfer ins Versteck 2 läuft. Wir sorgen jetzt aus kurzer Distanz dafür, daß der Hund zum Versteck 1 läuft und dann erst zum Helfer. Dies geschieht an langer Leine. Dies muß sehr oft geübt werden. Schritt für Schritt wird die Distanz um 1 Versteck vergrößert. Es muß unbedingt vermieden werden, daß der Hund ausbricht und den Helfer erreicht. Wenn der Hund Versteck 1 und 2 gut annimmt, wird mit 3 und 4, 5 und 6 genauso verfahren. 5 und 6 sollten nicht so oft geübt werden. Das Interesse muß bei den ersten 4 liegen. Als nächstes werden die Versteckpaare verbunden. Es wird 2 und 3, dann 4 und 5 geübt. Es ist wichtig, daß man immer in gleicher, korrekter Reihenfolge übt. So lernt der Hund, wie er exakt zu laufen hat, um den Helfer zu erreichen.

Sehr spät in der Ausbildung werden dann Seiten- und Rückentransport oder das Entwaffnen geübt. Dies darf aber jetzt kein großes Problem mehr darstellen.

Beim Üben des frontalen Anbisses ist darauf zu achten, daß der Helfer den Arm hinter seinem Rücken versteckt und ihn erst kurz vor dem Anbiß nach vorne bringt. Es soll damit erreicht werden, daß sich der Hund mehr am Helfer und weniger am Arm orientiert. Dies führt zu einem besseren Griff in der Mutprobe.

Unterordnung

 Hundeausbildung nach Dildei

Futtermotivation – Beutemotivation

Der Gebrauch von Futter in der Ausbildung hat einige Vorteile gegenüber der Ausbildung über den Beutetrieb. Das Futter dient uns als Bezugspunkt mit dem man die Bewegung und Position ohne jegliche Zwangseinwirkung genau bestimmen kann. Diese Art von Manipulation ist mit der Beute wesentlich schwieriger zu erreichen. Mit Hilfe des Futters kann man die Stimmung des Hundes besser kontrollieren als mit der Beute. Ständiges Füttern stabilisiert und beruhigt den Hund, wobei die Zurückhaltung des Futters seinen Eifer verstärkt. Es gibt uns die Möglichkeit den Hund zu belohnen ohne die Arbeit zu unterbrechen und das Verhalten des Hundes zu jeder Zeit genau zu formen. Im Gegensatz hierzu verlangt die Belohnung mit Ball oder ähnlichem die Freigabe des Hundes und unterbricht dadurch die Übung, wobei sich die Erregung des Hundes sehr schnell und so stark bilden kann, daß die Kontrolle schwer fällt. Futter gibt uns ein ausgeglichenes Niveau der Motivation.

 

Die Handhabung des Futters
Die Art des Futters ist sehr wichtig. Es muß vom Hund sehr gern gefressen werden und so weich sein, daß er es ohne zu kauen schlucken kann. Bewährt haben sich kleine Wurststücke in der Größe eines Fingernagels.
Der entscheidende Faktor beim Üben mit Futter ist der Zeitpunkt der Belohnung. Um ein gewünschtes Verhalten zu bestärken, muß das Futter während des Verhaltens oder ganz kurz danach gegeben werden. Deshalb ist es wichtig, daß es schnell zur Hand ist. Vorteilhaft ist die Benutzung von Gürteltaschen oder sogenannte Trainingsjacken, in denen das Futter schnell greifbar ist.
Bevor man anfängt gezielt zu üben, sollte man seinen Hund aus der Hand füttern können, ohne daß dabei Futter auf den Boden fällt, dies würde seine Aufmerksamkeit sonst nur auf den Boden lenken.

 


Aufmerksamkeit lehren
Diese Übungen haben nichts mit dem formalen Üben zu tun, sind aber eine sehr wichtige Voraussetzung.
Man fängt damit an, daß der Hundeführer aufmunternd und freudig zu einem bestimmten Punkt auf dem Platz läuft. Dort angelangt nimmt er Futter aus der Tasche und macht den Hund darauf aufmerksam. Es sollte so sein, daß man den Hund vor dem Bauch langsam rückwärtsgehend füttert. Fängt der Hund an zu fordern, indem er anstößt, belohnt man dies durch noch mehr Futter. Dieses „Treiben“ dauert nur ein bis zwei Minuten und wird beendet, indem man den Hund durch ein Hörzeichen und gleichzeitiges Hochreißen der Arme freigibt. Anschließend spielt man kurz mit dem Hund und führt ihn vom Platz. Beim nächsten mal bringt man den Hund genau wieder an die selbe Stelle auf dem Übungsplatz, fängt er an durch Blicke oder Anstoßen der Hände zu fordern, haben wir eine wichtige Grundlage in der Ausbildung nach G. Dildei erreicht. Sofort wird dieses „Treiben“ wieder mit Futter bestätigt. Durch das langsame Rückwärtsgehen steigert man im Hund die Annäherung zu seinem Besitzer. Immer noch sind die Übungseinheiten sehr kurz, mit dem selben Abschluß, dem Freigeben des Hundes.
Kann sich ein Hund, weil er etwa zu jung ist, nicht über die ganze Zeit konzentrieren, besteht die Gefahr ihn durch ansprechen zur Aufmerksamkeit zu veranlassen, also zu locken. Unser Ziel ist es aber ohne jegliche Worte eine Aufmerksamkeit zu erreichen, wobei es scheint, daß der Hund einen mit seinen Blicken zu durchdringen versucht um dadurch Futter zu erhalten. Der Hund soll selbst agieren und nicht auf Locken reagieren.

 

Aktivität
Ein Hund der gelernt hat sich an der Unterordnung zu erfreuen und die Initiative ergreift um seine Belohnung zu erhalten, wird ein Gefühl der Kontrolle haben. Er wird seinen Führer aktiv „treiben“ um Futter zu erhalten. 1.)
Zeigt der Hund auf dem Übungsplatz Interesse und orientiert sich spontan an seinem Besitzer, sind die Weichen für ein formales Training gestellt.

 

Freifolge
Diese Übung beginnen wir anfänglich nicht mit der sogenannten Grundstellung, sondern lassen uns vom Hund wieder einige Meter rückwärts treiben und drehen uns dann zum Hund in die Fußposition. Dies geschieht sehr langsam, so daß man den Hund nicht verliert, erst mit zunehmender Gewöhnung wird die Bewegung dann schneller. Der Hundeführer bewegt sich in Fußposition in einem sanften Rechtsbogen.
Um während des Übens eine natürliche, korrekte Haltung einzunehmen, wird grundsätzlich das Futter mit der linken Hand gegeben. Diese befindet sich so am Körper, daß es dem Hund möglich ist, während des Fußgehens in die Hand zu treiben und das Futter zu nehmen.
Konzentriert sich der Hund einmal nicht nach dem Hundeführer, sollte das Futter nicht nachgereicht werden, dies würde den Hund nur für schlechtes Verhalten in falscher Position belohnen. Man ignoriert dies und wartet bis der Hund wieder von selbst treibt und gibt ihm dann wieder Futter.

 

Freigabe
Nach nur ein paar wenigen Schritten des korrekten Fußgehens wird der Hund mit dem entsprechenden Hörzeichen wieder freigegeben. Dies ist enorm wichtig! Dadurch lernt der Hund, wann er konzentriert arbeiten muß und wann nicht. Es zeigt ein klares Ende der Übung an. Der Hundeführer sollte sich dabei lebhaft bewegen und dem Hund erlauben ihn anzuspringen.

 

Formale Freifolge
Nach einigen Übungsstunden wird sich der Hund erwartungsvoll an unsere linke Seite begeben. Wir sind jetzt soweit, daß man zu etwas formaleren Übungen übergehet. Das Kreislaufen wird jetzt mehr und mehr durch Geraden ersetzt. Die Übung beginnt immer am selben Punkt auf dem Platz. Dort wird der Hundeführer durch ein bis zwei Drehungen die Aufmerksamkeit des Hundes gewinnen und dann für ca. zwei Minuten die Leinenführigkeit üben. Dies sind einige kurze Geraden unterbrochen von Doppelrechtwendungen. Wie diese Wendungen ausgeführt werden ist sehr wichtig, sie sollen schnell, eng und ohne den Hund an der linken Seite zu verlieren, gezeigt werden. So eine Wendung hängt von zwei Sachen ab. Von der Aufmerksamkeit und der Geschicklichkeit des Hundes sich um den Hundeführer zu bewegen. Der richtige Zeitpunkt ist richtig, wenn der Hund aufmerksam treibt und muß deshalb sorgfältig gewählt werden. Anfänglich wird die Wendung so langsam ausgeführt, daß der Hund seine Position nicht verliert. Um das „Treiben“ zu verstärken hält man kurz vor der Wendung das Futter zurück. Bevor die Wendung ausführt wird, bewegen wir unsere linke Hand etwas vor unseren Körper und erleichtern dadurch unserem Hund das Herumkommen. Nach einigen Geraden mit entsprechenden Wendungen geben wir den Hund wieder frei und gehen vom Platz.
Um im Hund eine gewisse Erwartungshaltung aufzubauen, muß der Hund wissen was kommt. Deshalb vertritt Dildei die Meinung, daß alle Trainingseinheiten immer nach dem gleichen Schema geübt werden sollen. Weiß der Hund wann eine Wendung kommt, so kann er sich darauf einstellen. Allerdings soll beim Üben die Trainingsstrecke verkürzt werden. Soll bei einer Prüfung nach 50 Schritten eine Wendung gezeigt werden, trainiert man mit 40 Schritten. Am Tag der Prüfung wird sich nach 40 Schritten eine Erwartung einstellen und die Wendung optimal gezeigt werden.
Erst wenn der Hund während der ganzen Leinenführigkeit volle Aufmerksamkeit zeigt, wird das Anhalten mit eingebaut.

 

Das Sitz
Zwischenzeitlich hat der Hund sicherlich schon ein Sitz kennen gelernt. Nehmen wir etwas Futter, halten es über seinen Kopf und führen es nach hinten, wird er sich setzen. Die Kunst ist es, dies jetzt in der Fußposition zu erreichen. Diese Übung beginnen wir wieder mit einer Geraden Fußtraining und warten bis die Aufmerksamkeit des Hundes auf dem Höhepunkt ist. Dann führen wir die Hand etwas weg vom Körper, so daß der Kopf des Hundes gerade vorwärts gerichtet ist. Mit dem zurückführen der Hand über den Kopf, verlangsamen wir unsere Vorwärtsbewegung  und halten an. Korrekt ausgeführt wird sich der Hund gerade setzen. Durch ein bis zwei langsame Schritte vor dem Sitz bereitet man den Hund auf diese Übung vor. Bevor wir wieder Angehen warten wir wieder auf höchste Aufmerksamkeit, geben das Hörzeichen Fuß und gehen an. Unaufmerksamkeit in der Grundstellung wird einfach ignoriert, dadurch geben wir dem Hund das Gefühl der Kontrolle des Geschehens.

 

Ausdehnen der Freifolge
Nach vielen, vielen Übungsstunden werden wir nach und nach alle formalen Übungsteile in die Leinenführigkeit mit einbauen. Die Gangwechsel werden langsam eingefügt. Auch die „Gruppe“ dürfte keine Probleme darstellen. Obwohl die Leine seither nicht zum Einsatz kam ist es für die Gewöhnung sinnvoll diese bis zum jetzigen Zeitpunkt zu verwenden. Das Ableinen sollte flüssig und ohne Unterbrechung der Übung geschehen.
Nur eines ist bis jetzt noch nicht angesprochen worden, die Kehrtwendung. Diese Übung sollte erst gar nicht versucht werden, bevor wir die volle Aufmerksamkeit des Hundes erreicht haben und er gelernt hat den Hundeführer in der Doppelrechtswendung zu treiben und er diese korrekt ausführt. Auch später wird die Doppelrechtswendung häufiger geübt als die Kehrtwendung.
Wir beginnen diese Wendung indem wir etwas Futter von der linken in die rechte Hand geben und empfangen ihn wieder mit der linken in optimaler Fußposition und bestätigen ihn. Später belassen wir des Futter in der linken, ziehen ihn damit vor unseren Körper und drehen uns schnell nach links. Wichtig ist wieder die volle Aufmerksamkeit des Hundes vor der Wendung.

 

 

Sitz und Platz aus der Bewegung
Um diese Hörzeichen nicht zu verwechseln übt Dildei diese wieder nach schablonenhaftem Schema. Wie in der PO steht, kommen diese Übungen in einer festgelegten Reihenfolge. Deshalb übt man das Sitz auch immer vor dem Platz. Durch dieses schemenhafte Üben weiß der Hund immer welche Übung als nächste kommt, welches Hörzeichen er erhalten wird und er zu reagieren hat.
Die Sitzübung wird ausgeführt wie zuvor beschrieben, nur mit dem Unterschied, daß sich der Hundeführer vor den Hund dreht und vor ihm stehen bleibt. So erreichen wir das sofortige Absitzen. In dieser Position werden wir den Hund ca. 20 sec. füttern. Hat sich der Hund durch das Füttern wieder beruhigt, dreht sich der Hundeführer wieder zurück in Fußposition und verabreicht ihm wieder einige Stücke Futter um ihn weiter zu beruhigen. Dann wird der Hund freigegeben und wir spielen kurz mit ihm. Diese Übungsfolge machen wir zwei bis drei mal, aber immer vom selben Punkt aus und in gleicher Richtung.
Später werden wir dem Hund lehren ruhig sitzen zu bleiben, während wir uns von ihm entfernen. Anfangs reicht eine Leinenlänge, wobei wir den Hund ständig rückwärtsgehend beobachten. Später wird der Hund das Sitzkommando erwarten auch ohne daß wir uns umdrehen. Schritt für Schritt wird das kurze Anhalten abgebaut, so daß er auch ohne diese Hilfe sicher absitzt. Im Moment ist es wichtig, daß wir den Hund für schnelles Absitzen belohnen. Dies erreichen wir indem wir uns nach dem Absitzen nur einige wenige Schritte entfernen, dann zum Hund zurückgehen, ihm etwas Futter geben und uns dann weiter entfernen.
Durch ständig gleichbleibende Entwicklung wird der Hund das Sitz schon erwarten, dies wird die Übung erleichtern aber auch das Problem eines vorzeitigen Absitzens hervorrufen. Deshalb bedient sich Dildei zweier Hilfsmittel. Zum einen muß die Entwicklung in der Prüfung zum Sitz ca. 10 / 12 Schritte betragen. Wenn wir allerdings immer nach 10 Schritten das Hörzeichen geben, wird der Hund schon nach sieben bis acht Schritten das Sitz erwarten. Gottfried empfiehlt im Training erst nach ca. 14 Schritten das Sitzkommando zu geben, dadurch wird der Hund in der Prüfung bei ca. 10 Schritten noch aufmerksam bei Fuß gehen. Zum anderen sollte der Hundeführer dann und wann anstatt eine Sitzübung zu machen, den Hund bis zum Platzende mitnehmen und ihn dort freigeben.
Erst wenn die Sitzübung vollkommen zufriedenstellend gezeigt wird und wir uns vom Hund entfernen können wird das Platz geübt. Während wir das Platz üben wird das Sitz nur noch ein mal pro Übungseinheit gezeigt. Die Entwicklung zum Platz ist die selbe wie zum Sitz, nur in entgegengesetzter Richtung, dieser Richtungswechsel wird dem Hund das Platz erleichtern. Um das Platz schnell zu zeigen bedarf es einiger gymnastischer Fähigkeiten des Hundes. Er sollte sich nicht zuerst setzen und sich dann ablegen, sondern in sich zusammenfallen. Dieser Bewegungsablauf muß zuvor in anderer Umgebung geübt werden. Um die richtige Technik zu lehren, muß der Hund dies aus dem Stand oder einer langsamen Bewegung ausführen und nicht aus dem Sitz. Indem der Hundeführer seine mit Futter gefüllte Hand unter den Fang des Hundes führt und von dort herunter und zurück, als ob er es zwischen die Ellenbogen des Hundes auf den Boden legt, kann er den Hund schnell und effektiv in ein Platz zusammenfallen lassen. Das ruhige Verweilen in dieser Position erreichen wir durch ständiges Füttern. Um die gleiche Technik beim Platz aus der Bewegung zu erreichen, gibt der Hundeführer nach ca. 15 Schritten das Kommando Platz und führt seine mit Futter gefüllte linke Hand zurück unter die Brust des Hundes. Sobald der Hund liegt wird er gefüttert indem man Futter zwischen seine Vorderläufe legt, dies wird ihn im Platz stabilisieren. Nachdem der Hund ruhig geworden ist, bringt man ihn ins Sitz (Grundstellung) befreit ihn und spielt mit ihm. Um ein vorzeitiges Aufsitzen zu vermeiden, wirft man immer wieder einige Futterstücke zwischen die Vorderläufe und gibt ihm dann erst das Sitzkommando. Dies macht man wieder zwei bis drei mal immer in gleicher Richtung und immer vom gleichen Startpunkt aus. Das Entfernen vom Hund übt man wie beim Sitz.
Anfangs ist es nicht nur das Platzkommando das den Hund veranlaßt sich abzulegen. Es sind vielmehr eine Kombination verschiedener Aktionen des Hundeführers. Später ist es notwendig all diese Hilfen langsam abzubauen insbesondere die Bewegungen der Schulter, des Kopfes und der Hände. Ziel ist es, unsere natürliche Vorwärtsbewegung beizubehalten während der Hund das Platz ausführt. Die einzige Ausnahme wird das hinunterwerfen des Futters zu den Vorderläufen des Hundes sein. Erst viel später, wenn das Platz sehr schnell ausgeführt wird, können wir das Platz ohne Futter ausführen.

 

Fehler
Wenn wir bis jetzt gut und geduldig geübt haben und der Hund eine Arbeitsfreude zeigt, sollte Ungehorsam ein Fremdwort sein. Fehler können immer noch vorkommen, jedoch keine grobe Ungehorsamkeit. Sehr genau wird zwischen Fehler und Ungehorsamkeit unterschieden. Ein Fehler ist, wenn der Hund wirklich versucht eine Übung auszuführen jedoch durch eine momentane Erwartung oder Verwirrung ein anderes Verhalten zeigt und wird nicht bestraft sondern nur ignoriert. Die Übung wird unter leicht geänderten Voraussetzungen nochmals neu gemacht. Zeigt der Hund jedoch ständig Unaufmerksamkeit ist das der einzige Ungehorsam nach Dildei‘s Meinung. Wurde ständig und richtig nach seiner Methode ausgebildet dürfte dies nicht der Fall sein. Deshalb wird hier noch nicht auf die Korrektur solcher Verhaltensweisen eingegangen. Zeigt der Hund bei der Übung Sitz aus der Bewegung ein Platz, ist es ein grober Fehler des Hundeführers, zornig zu werden und den Hund grob ins Sitz zu bringen. Gerade dieses Verhalten würde den Fehler im Hund so einprägen, daß er an nicht mehr anderes denkt und dadurch immer mehr Fehler zeigt. Statt dessen sollte der Hundeführer ruhig aber schnell zum Hund zurückgehen, ihm ein Sitzkommando geben und ihn mit Futter bestätigen. Danach wird die Übung einfach nochmals ausgeführt. Tritt der Fehler erneut auf, überprüft man sein eigenes Verhalten und ändert dies ggf. . Dildei sagt, korrigiere dich und nicht den Hund! Der wichtigste Faktor in seiner Ausbildung ist nicht das Korrigieren von Fehlern, ja nicht mal das Bestätigen von richtigem Verhalten, sondern die erfolgreiche Ausführung überhaupt!

Persönliche Anmerkung:
Da bei dieser Art von Ausbildung ein Agieren des Hundes gewünscht und gefördert wird, sollte vorher durch Erziehung die soziale Rangordnung klargestellt sein!



 


 





                  

 

                                        

 

 


Unterortnung